Glättetechniken
Unter Glättetechniken ist eine Applikationstechnick gemeint die mittels Kelle Spachtel oder Traufel nachbearbeitet und veredelt wird.
Glättputze werden in mehreren Macharten Eingeteilt :
- zum einen für Außen- und Rohputze, wo die geglättete, und damit gehärtete Oberfläche die Dauerhaftigkeit des Putzes erhöht
- als Methode der Strukturierung der Oberfläche, die ein gleichmäßiges und doch belebtes Bild ergibt
- als Methode zum Erzeugen ebener, glänzender Oberflächen, in eigenständiger Wirkung
Verwendet wurden diese Techniken bereits in der Antike, Glättputze gehören zu den ältesten erhaltenen Putzen, im Besonderen etwa mittelalterliche Außenputze. Glättputze finden sich in der Repräsentationsarchitektur ebenso wie im bäuerlichen Bauten oder anderer Zweckarchitektur.
Es galt als höchste technische Vollkommenheit bei der Wandgestaltung, wenn die Oberfläche glänzend und zusätzlich strukturiert war. Eine der noch heute gebräuchlichsten Verarbeitungsformen ist die in Südeuropa verbreitete venezianische Spachteltechnik Spatolato Veneziano und Stucco Veneziano. Um diese Struktureffekte zu erreichen wird eingefärbtes Spachtelmaterial in mehreren Schichten aufgetragen, bis die typische und gewünschte Oberflächenstruktur erreicht ist. Durch gleichmäßiges Verdichten und Polieren der Materialien entsteht eine optische Wirkung, welche eine höhere Transparenz mit Glanz und Lichtreflexionen erreichen lässt, und bewirken soll, dass Räume offener und größer wirken.
Glättetechniken finden sich auch in der Marmorimitation, etwa bei Kunstmarmor (Scagliola) und Stuckmarmor (Stucco lustro), wie auch bei der freiformenden Stuck-Arbeit, für glänzende Lichter, Inkarnat und andere Effekte.